Gottes Versöhnungstat Bibeltext
Kirchenlied
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Bibeltext:
Gewissheit des Heils (Römer 8, 31-35 . 38 . 39):
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Kommentar: Paulus drückt hier im Brief an die Römer - der als Vorstellungsschreiben, Erst- wie auch Letztkommunikation mit der Römischen Gemeinde angesehen werden kann - aus, was Gottes Versöhnungstat durch Jesus ausmacht, nämlich Gott ist auf unserer Seite.
Kirchenlied:
Oh Tod, wo ist dein Stachel nun (EGB 113; Text: Lüneburg 1657 nach Georg Weissel (vor 1635) 1644; Melodie: Mainz um 1390, Nürnberg 1523/24):
Kommentar: Schön an diesem Lied ist die Zitierung von vielen Bibelstellen. Thematisch geht es um die Machtlosigkeit des Todes angesichts der Wiederauferstehung Jesu. Gott hat sich in Jesus Christus mit uns versöhnt.
Weiterer Text:
Gott führt ein gesichertes Leben („one way“, Zeitschrift der Jesus people Deutschland, 1973):
 
Am Ende aller Zeiten hatten sich Milliarden von Menschen auf einer großen Ebene vor Gottes Thron versammelt. Einige Gruppen in den vorderen Reihen waren in eine erhitzte Diskussion verwickelt, nicht in kriecherischer Furcht, sondern in kriegerischer Aggression. "Wie kann Gott es wagen, über uns zu richten? Was weiß er denn schon vom Leiden?" keifte eine lustige Brünette. Sie schob einen Ärmel zurück und auf ihrem Arm wurde eine eintätowierte Nummer aus einem Nazi-KZ sichtbar. "Wir mußten Terror, Schläge, Qualen, Tod erdulden!" In einer anderen Gruppe schob ein schwarzer Mann seinen Kragen herunter. "Was haltet ihr davon?" fragte er, als eine häßliche Spur an seinem Hals sichtbar wurde, die von einem Seil herrührte. "Wir wurden gelyncht aus keinem anderen Grund als dem, daß wir schwarz sind! Wir sind in Sklavenschiffen erstickt, von unseren Familien getrennt und gequält worden, bis wir durch den Tod befreit wurden."
 
Über die ganze Ebene hinweg gab es Hunderte dieser Gruppen. Jede hatte eine Klage vorzubringen gegen Gott, der dieses Unrecht und Leiden in der Welt zuließ. Wie glücklich er sich doch schätzen konnte, in einem Himmel zu wohnen, in dem es nur eitel Sonnenschein und Engeljubilieren und keine Tränen, keinen Hunger, keine Angst und keinen Haß gab. Was wußte Gott überhaupt von dem, was der Mensch auf dieser Erde ertragen mußte? "Gott hat jedenfalls ein recht behütetes, abgeschirmtes Leben geführt", stellten sie fest. Deshalb erwählte sich jede Gruppe einen Führer, der aus denen gewählt wurde, die am meisten gelitten hatten. Ein Jude, ein Neger, ein Unberührbarer aus Indien, ein uneheliches Kind, ein Mensch aus Hiroschima, einer aus einem sibirischen Strafgefangenenlager. In der Mitte der großen Ebene trafen sie zu einer Konferenz zusammen. Schließlich brachten sie ihren Beschluß vor. Es war ganz einfach: bevor sich Gott qualifiziert haben würde, ihr Richter zu sein, müßte er das erdulden, was sie erduldet hatten. Ihr Beschluß lautete: "Gott wird verurteilt, auf der Erde zu leben – als Mensch!" Aber weil er Gott war, trafen sie einige Sicherheitsvorkehrungen, um sicherzugehen, daß er seine göttlichen Kräfte nicht benutzen könne, um sich zu helfen:
 
Er solle als Jude geboren werden.
Die Legitimität seiner Geburt sollte angezweifelt werden, damit keiner wüßte, wer wirklich der Vater sei.
Er sollte solch einen gerechten aber radikalen Kurs verfolgen, daß er den Haß, die Verdammung, die Versuche der "Liquidierung" jeder großen, traditionellen und etablierten religiösen Macht gegen sich aufbringen würde.
Er sollte versuchen, das zu beschreiben, was noch niemand zuvor gesehen, geschmeckt, gehört oder gerochen hat,...
er sollte Gott dem Menschen verständlich machen.
Er sollte von seinen engsten Freunden verraten werden.
Er sollte aufgrund falsche Tatbestände angezeigt, von Geschworenen, die Vorurteile hatten, verhört und von einem feigen Richter verurteilt werden.
Er sollte erleben, was es bedeutet, total allein und von aller Kreatur verlassen zu sein.
Er sollte gequält werden und sterben! Er sollte den demütigsten Tod erleiden – mit gemeinen Dieben zusammen.
 
Während jeder Führer der einzelnen Gruppen seinen Teil des Urteils vortrug, erhob sich allgemeines zustimmendes Gemurmel aus der großen Menschenmenge. Als schließlich das Urteil gesprochen war, wurde Totenstille.
Kein Mensch sagte ein Wort. Keiner rührte sich von der Stelle.
Plötzlich wußten sie es alle...
Gott hatte sein Urteil schon verbüßt...
Kommentar: Den "Jesus People" wurde einmal vorgeworfen, sie seien doch nur auf Liebe, Friede und Wohlfühlen aus. Als Antwort sozusagen wurde diese Geschichte formuliert und trifft auf berührende Art und Weise genau den Kern von Gottes unermesslicher Versöhnungstat.

Bild:
Isenheimer Altar:
 

Kommentar: Eine flüchtige Bildbetrachtung würde etwa ergeben: Jesus hängt mit verkrümmten Fingern, die nach oben deuten, am Kreuz. Johannes, der in der linken Hand die Heilige Schrift hält, deutet mit der rechten hand auf Jesus Christus. Mit der Gesete will er etwa sagen: Durch den Tod Jesu erfüllt sich das Gesetz.
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